Schlafstörungen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. Doch man kann einiges für gesunden Schlaf tun.
Viele Menschen sind von Ein- und Durchschlafstörungen, schlechtem oder unruhigem Schlaf und bleierner Müdigkeit untertags betroffen. Menschen mit weniger als 6 Stunden Schlaf pro Nacht erkranken bis zu viermal häufiger an einer Erkältung. Die Folgen von Schlafstörungen sind nicht nur Erschöpfung und Müdigkeit am Tag darauf – auch der Blutdruck steigt an.
Schlaf ist so wichtig für uns, da er für die Festigung von Lerninhalten, die Regeneration des Immunsystems, für die Stabilisierung der Psyche und auch für die Regulation des Stoffwechsels sorgt. Was die Hirnaktivität betrifft, sind wir im Schlaf teilweise wacher als im Wachzustand.
Alle Prozesse, die für Regeneration sorgen, werden aktiviert. Besonders wichtig ist der Tiefschlaf. Nur im Tiefschlaf wird zum Beispiel ein Wachstumshormon ausgeschüttet, das für Zellerneuerung und Fettabbau sorgt.
Störfaktoren und Ursachen
Äußerliche Störfaktoren sind Hitze, Kälte, Lärm, Stress, Genussmittel wie Alkohol und bestimmte Medikamente (Blutdrucksenker, Antidepressiva, Antiparkinsonmittel, Schildrüsenhormone etc.). Andere Ursachen können das Restless legs-Syndrom, Nacht- und Schichtarbeit sowie eine Störung des Melatoninstoffwechsels sein.
Melatonin
Melatonin ist das „Schlafhormon”. Es reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und steigt in der Nacht auf den 10-fachen Wert an. Gebildet wird Melatonin in der Zirbeldrüse. Dessen Konzentration nimmt mit dem Lebensalter ab, daher haben vor allem ältere Menschen Schlafstörungen.
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Behandlungsoptionen
Bei sehr starken Schlafstörungen gibt es rezeptpflichtige Behandlungsmöglichkeiten. Schonender ist aber der Einsatz von pflanzlichen Mitteln.Pflanzliche Helfer für einen besseren Schlaf sind zum Beispiel Passionsblumenkraut, Baldrian, Hopfen, Lavendel, Hanfextrakt, Melisse und Ashwaganda (Schlafbeere).
Die meisten Daten liegen für Baldrian vor. Er wirkt psychisch ausgleichend, verkürzt die Einschlafzeit und reduziert die nächtlichen Wachphasen. Auch Hopfen verbessert die Schlafbereitschaft. Er kommt meist in Fertigpräparaten in Kombination mit Baldrian vor.
Melissenblätter tun Kindern gut, die ständiges Bauchweh am Einschlafen hindert. Sie haben entblähende, beruhigende und krampflösende Eigenschaften. Melisse eignet sich auch besonders dann, wenn die Einschlafstörungen auf Stress oder Nervosität zurückzuführen sind. Sinnvoll ist die Kombination mit Baldrian.
Wenn Medikamente hinter nächtlicher Ruhelosigkeit stecken, können pflanzliche Mittel ebenfalls helfen, besonders solche mit breitem Wirkspektrum – so wirkt die Passionsblume gleichzeitig beruhigend und krampflösend.
Wichtig: Phytopharmaka schlagen nicht sofort an, sondern in der Regel nach zwei bis vier Wochen konsequenter Einnahme. Dafür unterstützen sie aber viel besser unseren Schlafrhythmus.
Nickerchen
Ein Nickerchen („Powernap”) zu Mittag bringt für die nächsten zwei bis drei Stunden neue Kraft. Das Nickerchen sollte aber nicht länger als 30 Minuten dauern.Wir fühlen uns nach einem kurzen Schläfchen nicht nur erholter; Untersuchungen geben Hinweise, dass ein Powernap auch vor Gewichtszunahme und Diabetes schützen könnte.
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