Beschwerden, die den Magen-Darm-Bereich betreffen, kennt jeder. Diese umfassen Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Verstopfung, Durchfall etc. Als mögliche Auslöser solcher Symptome kommen Stress, ungesunde Ernährung oder mangelnde Bewegung in Frage.
Abhilfe kann durch Arzneipflanzen wie Fenchel, Kümmel, Anis, Senna, Faulbaum, Kamille, Pfefferminze und Heidelbeeren geschafft werden.
Fenchel, Kümmel, Anis helfen bei Krämpfen in der Bauchgegend, Völlegefühl und Blähungen. Anis und Fenchel kommen in Mittelmeerraum vor und werden in verschiedenen Gebieten weltweit kultiviert. Auch Kümmel wächst wild in Europa und ist kultivierbar. Eine Gemeinsamkeit der drei verdauungsfördernden Arzneipflanzen ist der hohe Gehalt an ätherischem Öl in ihren Früchten. Teemischungen zur Behandlung von Bauchschmerzen, Blähungen und Völlegefühl enthalten oft eine Mischung aller drei Pflanzen. Solche Arzneitees aus der Apotheke müssen einen vorgeschriebenen Mindestgehalt an ätherischem Öl aufweisen, das für die Wirkung verantwortlich ist. Um dieses bei der Zubereitung des Teeaufgusses bestmöglich aus den Früchten zu lösen, werden die Früchte mit einem Mörser angerieben. Das Abdecken der Teetasse verhindert ein Verdunsten der ätherischen Öle während der Ziehzeit.
Weiters kommt Fenchel bei Husten zur Anwendung, ist jedoch nicht uneingeschränkt für Menschen jeder Altersgruppe geeignet. Besondere Vorsicht gilt hier Kleinkindern. Eingesetzt werden Fenchel, Kümmel, Anis nicht nur in Form ihrer Früchte als Teeaufguss, sondern auch als Öl wie beispielsweise Kümmelöl bei Babys. Für die Anwendung auf der Haut eignen sich Öle nur in verdünnter Form, da die Gefahr lokaler Reizungen besteht.
Senna und Faulbaum sind Pflanzen mit abführender Wirkung. Während bei Senna Blätter und Früchte verwendet werden, kommt beim Faulbaum die Rinde zum Einsatz. Vorsicht: in rohem, unverarbeitetem Zustand ist die Faulbaumrinde giftig. Diese beiden pflanzlichen Abführmittel verhindern die Aufnahme von Wasser und Salzen aus dem Darm in den Körper und beschleunigen so die Darmentleerung. Bei Störung der Darmentleerung können Senna und Faulbaum kurzzeitig Abhilfe schaffen. Von der längerfristigen Anwendung ist abzuraten, die durch die abführende Wirkung vermehrt Mineralstoffe verloren gehen, die wichtig für die Darmtätigkeit und den Herzrhythmus sind. Dies ist jedoch nicht nur auf Senna und Faulbaum beschränkt, sondern gilt für Abführmittel im Allgemeinen.
Die Blüten der Kamille und auch Pfefferminzblätter lindern Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Blähungen und Völlegefühl. Bei der Anwendung von Pfefferminzöl ist darauf zu achten, dass dieses bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Gesicht oder zur Inhalation angewendet wird. Grund dafür ist das im ätherischen Öl enthaltene Menthol, welches in dieser Altersgruppe zum Atemstillstand führen kann.
Bei leichtem Durchfall helfen Heidelbeerfrüchte in getrockneter Form. Die Wirkung kommt durch den hohen Gerbstoffanteil der Heidelbeerfrüchte zustanden. Gerbstoffe ziehen die Schleimhaut im Darm zusammen und schützen so durch die Abdichtung vor weiterem Flüssigkeits- und Nährstoffverlust. Starker Durchfall, der länger anhält, sollte ärztlich abgeklärt werden. Außerdem kann die Aufnahme anderer Medikamente im Körper durch die enthaltenen Gerbstoffe beeinträchtigt werden. Daher ist ein Einnahmeabstand von zwei bis drei Stunden wichtig.
Bei Magen-Darm-Beschwerden stehen eine Vielzahl von Arzneipflanzen zur Verfügung, die in unterschiedlicher Form angewendet werden können. Damit für jeden das Richtige gefunden ist, stehen wir für Sie in der Apotheke bereit.
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